Die Problematik der Turtles auf dem Geländer der Bayreuther Festspiele und die enormen Lasten, die dort verfahren werden, führte zur Entwicklung dieser speziellen Rolle. Erst der geniale Einfall von Willi Kausler hat das Endprodukt so einfach und funktional gestaltet.Bei den Bayreuther Festspielen werden sehr große und schwere Dekorationselemente über das Gelände verfahren. Das ist teilweise öffentliches Straßenland, es gibt Gullideckel, Bordsteinkanten, Regenrinnen und weitere sehr unebene Situationen. Zudem gibt es von der Bühne, die einen Bühnenfall von 2.5% hat, zum Außenbereich, der prinzipiell eben ist, einen Übergang mit Neigungsunterschied.Vor allem dort sind die bestehenden Turtle-Rollen, die aufgrund der hohen Lasten notwendig sind, wegen ihrer Starrheit im Drehkranz immer wieder zerstört worden. Gefährliche und komplizierte Austauschvorgänge wurden nötig, nicht zuletzt aufgrund von Arbeitsschutzaspekten war das nicht tragbar.Die Versuche, Turtles beweglich anzubauen hat, im ersten Schritt dazu geführt, daß die Rollen mit der Last umgekippt sind, weil der Drehpunkt über der Turtle saß. Die Weiterentwicklung erfolgte durch verlegen des Drehpunkts weit nach unten, so daß die Turtles extrem geländegängig wurden und zudem hohe Sicherheit gegen unbeabsichtigtes Kippen boten.Durch die Beweglichkeit wird zudem gewährleistet, daß die Last immer gleichmäßig auf die drei Laufrollen verteilt ist. Der anfällige Drehkranz wurde durch eine handelsübliche und kostengünstge Anhängerkupplung ausgetauscht. Es wird eine Traglast von bis zu 2 T erreicht. Dies war nötig bei den Seitenwänden von Lohengrin, wo eine 18m lange Wand aufgrund der Geometrie nur auf vier Rollen verfahren werden kann.Die Rollen haben sich bewährt, und wurden später bei vielen weiteren Projekten benutzt, zum Beispiel alle Bühnenwagen der Drehscheibe des Bayreuther Ring 2013, der Wagen von Roxy an der Komischen Oper, und der Kern von Hoffmann, der mit 4 Tonnen Eigengewicht auf vier Neigeturtles verfahren wurde.